Alina Zelenyi // Tribute to Caravaggio by Iris Selke

by admin on Juni 30, 2011

Die Performance „Tribute to Caravaggio“ von Iris Selke, einer ehemaligen Schülerin Abramovićs, war erstaunlich harmlos im Gegensatz zu meinen Erwartungen. Kein Blut und keine stundenlangen Verstümmelungen, nein, die Performance war kurz und hatte eher wenig Handlung inne.

Sie fand im Keller der BS.Visite in einem unbeleuchteten Gang statt.

Die Performerin, Iris Selke, befand sich die gesamte Zeit der Performance über hinter einer weißen Leinwand, auf die mehrere Projektoren gerichtet wurden.

Nach und nach wurden auf die Leinwand Bilder Caravaggios („Judith und Holofernes“, „Die Musiker“, „David mit dem Haupte Goliaths“, „Kranker Bacchus“, „Medusa“) projiziert. Bei jedem der Bilder schnitt Iris von hinten mit einem Messer jeweils einen Kopf heraus und steckte durch das so entstandene Loch in der Leinwand ihren eigenen Kopf hindurch, verharrte so einige Augenblicke, warf den Zuschauern einen undeutbaren Blick zu und zog sich wieder zurück. Das ganze geschah fünf Mal und endete mit dem Gemälde „Medusa“.

Durch die Dunkelheit und Stille entstand eine eigentümliche Stimmung, Caravaggios Bilder haben meist etwas mit dem Tod zu tun, einen lebenden Kopf zwischen diese Werke zu setzen, bildet einen interessanten Kontrast dazu.

Allerdings wurde der Performance viel von ihrer Wirkung durch die Performerin selbst genommen, welche zu Beginn der Performance hinter der Leinwand hervorrief „Jetzt geht es los“ und zum Ende hin „Jetzt ist es vorbei“.