Michaline Saxel // Jürgen Fritz: Ringing a Bell

by admin on Juli 26, 2011

Es ist ein warmer, schwüler Tag. Ich betrete die Räume der BS.Visite.

Im oberen Teil des Gebäudes steht Jürgen Fritz. Er trägt schwarze Schuhe, eine lange Hose und einen schwarzen Mantel. Neben ihm steht eine Glocke mit Griff auf dem Boden. Hinter ihm eine Blaskapelle, die Mitglieder dieser tragen eine für sie übliche Uniformierung.

Die Blaskapelle beginnt zu spielen. Nichts geschieht. Ich nehme das gespielte Lied der Kapelle wahr, kann es aber nicht zuordnen. Jürgen Fritz hebt die Glocke langsam auf. Er lässt den Arm schwingen. Langsam. Noch ist die Glocke nicht zu hören.
Erst nachdem er das Tempo des Schwingens langsam erhöht, erklingt endlich ein Ton. Dringt durch das gespielte Lied hervor.
Er schwingt in immer geringeren Abständen. Sein Arm bewegt sich immer höher und schneller von einer Seite zu der anderen. Er schwitzt. Er schnauft.
Die Aktion strengt ihn an.
Ich weiß nicht genau, ob das Lied der Kapelle schneller wird. Mir erscheint es so.
Sie spielt und Jürgen Fritz spielt dagegen. Seinen Klang, seinen aufopfernden Rhythmus.

Dann hört die Kapelle auf. Die Glocke wird weiter geschlagen. Unermüdlich.
Der Raum ist still. Auf Jürgen Fritz, und seine Bewegungen konzentriert.

Nach ein paar Minuten setzt die Kapelle wieder ein. Mir scheint sie wird langsamer, bis sie zu einem Ende kommt. Auch die Glocke samt ihrem Benutzer nimmt an Geschwindigkeit ab, bis sie verstummt und wieder auf dem Boden steht.

Stille.
Die Performance ist beendet.