Andrea Abeln // Katze und Krieg – „wenn die Sonne untergeht“

by admin on Juli 4, 2011

Wir treffen uns bei Sonnenuntergang in der Galerie einRaum im Handelsweg und werden mit Kopfhörern ausgestattet. Die Künstlerinnen stellen sich als Julia und Katharina vor und machen sich vor einem Spiegel zurecht; anschließend beginnen sie mit der Performance.

Katharina verlässt den Raum und stellt sich außen vor das große Fenster, wo eine kugelförmige, rötliche Lampe aufgehängt ist. Sie nimmt die Lampe und legt sie sehr langsam auf den Boden, sodass sie wie die untergehende Sonne aussieht.

Julia verlässt ebenfalls den Raum und die beiden gehen los, wir folgen ihnen. Sie schauen sich die Umgebung an und überlegen laut, was sie tun könnten, z.B. mit einem gerade abgestellten Fahrrad dem Besitzer in die Kneipe hinterherfahren oder andere Leute auf der Straße überzeugen, mit ihnen ein Lied zu singen.

Schließlich schlägt eine von beiden vor, Zeitungen aus Postkästen zu nehmen und sie den Leuten persönlich vorbeizubringen und vorzulesen, was sie dann auch tun. Die Personen, die die Türen öffnen, wirken verwirrt und lehnen meist ab, bis Julia und Katharina schließlich jemanden überzeugen können, uns in seine Wohnung und sich aus der Zeitung vorlesen zu lassen. Es wird weiter überlegt, was man tun könnte, und so bringen die beiden wenig später eine Gruppe von Menschen aus einer Kneipe in die Wohnung, um dort gemeinsam mit ihnen für zehn Minuten zu tanzen. Die gesamte Performance über hören einige von uns aus der Entfernung zu, andere gehen näher an das Geschehen heran.  Die angesprochenen Personen wirken irritiert und verwirrt, einige sagen sofort „Nein“.

Als wir die Wohnung wieder verlassen haben, folgen wir den beiden noch einmal in die Kneipe, wo sie den Inhaber bitten, die Musik kurz auszustellen und daraufhin mit einigen anderen den eben ausgedachten Tanz erneut aufführen. Zudem nennen sie immer wieder weitere Ideen von Dingen, die sie tun könnten.

Beide verabschieden sich herzlich vom Inhaber und gehen mit uns wieder zur Galerie einRaum, wobei sie sich auf dem Rückweg einige Stationen, an denen sie auf dem Hinweg angehalten hatten, noch einmal kurz anschauen.